Herzlich Willkommen Lena ! Seit 1.4.24 ist mit Lena Wehnert das Nachwuchsforscherteam komplett
Hallo Lena,
Ohne Scherz bist Du Anfang April in den „Ernst des Berufslebens“ gestartet und arbeitest als Nachwuchsforscherin im Projekt „Hanfwurzel“ – Warum beschäftigst Du Dich mit der Wurzel wo gerade alle die Blüten spannend finden?
In meinem Bachelorstudium habe ich „Molekulare Biotechnologie“ und in meinem Master im Anschluss daran „Pharmazeutische Biotechnologie“ an der HSZG studiert. Fachlich kenne ich mich also vor allem in den Bereichen der Molekularbiologie und der Genetik aus. Darüber hinaus konnte ich in meinem Master umfangreiches Wissen im Bereich der Pharmazie und dem Arzneimittelrecht erlernen.
Im Projekt geht es darum potentielle Wirkstoffe in Hanfwurzeln zu identifizieren, zu extrahieren und zu analysieren. Aus der Literatur wird erkennbar, dass in Hanfwurzeln eine Vielzahl von Sekundärstoffe enthalten sind, welche von medizinischem Interesse sind. In Vorbereitung hierfür müssen Anbaustandorte gewählt werden und von diesen zu bestimmten Zeitpunkten die Wurzeln des Hanfs geerntet werden. Mein Aufgabengebiet umfasst hierbei im speziellen die Kultivierung und die Probenahme. In meiner Masterarbeit habe ich mich ebenfalls mit Pflanzenwurzeln beschäftigt. Hierbei ging es jedoch um die Adventivwurzeln von Petunien, im speziellen um den Effekt eines Phytohormons (Jasmonsäure) auf die Adventivwurzeln von Petunien-Stecklinge.
Neben mir sind noch zwei weitere Nachwuchswissenschaftler:innen im Team, Jennifer Dutschke und Lukás Veselý. Darüber hinaus unterstützen uns unsere Mentoren Prof. Fester, Prof. Wiche, Prof. Mollitor, Prof. Heidger und Prof. Kretzschmar.
Das Ziel des Projekts ist neue Wirkstoffe aus den Wurzeln von Nutzhanf zu identifizieren, extrahieren und analysieren. Das Wirkstoffspektrum wird dafür während des Pflanzenwachstums und in Abhängigkeit von verschiedenen Böden, Sorten und Standorten untersucht.
Als Nachwuchswissenschaftlerin bist Du ja noch nicht so lange aus dem Hörsaal raus …. Woran arbeitest Du gerne?
Ich habe sehr viel Freude an der Auswertung von Versuchen mittels Statistik. Es ist immer ein gutes Gefühl dadurch zu sehen ob ein durchgeführtes Experiment erfolgreich war oder eben auch nicht. Ich arbeite aber auch sehr gerne im Labor an Versuchen. Die Arbeit mit In Vitro Pflanzenkulturen ist sehr interessant oder auch die Durchführung von DNA-/RNA-Extraktion und die Analyse dieser mittels qPCR.
In meinem Praxissemester habe ich bei EUROIMMUN AG in Rennersdorf gearbeitet. Hierbei habe ich mich mit der Herstellung rekombinanter Antikörper mittels Phage Display beschäftigt.
In meinem Praktikum im Rahmen meiner Masterarbeit war ich an der Forschungsstelle für gartenbauliche Kulturpflanzen in Erfurt. Hier habe ich mich mit Untersuchungen zum Einfluss von Jasmonsäure auf die In-Vitro Adventivwurzelentwicklung von Petunien beschäftigt. Es ging hierbei also darum zu untersuchen, ob und wie Jasmonsäure die Phasen der Wurzelregeneration von Stecklingen beeinflusst.
Zittau ist umgeben von wundervollen Bergen, Seen und netten Nachbarn. Hattest Du schon die Gelegenheit etwas davon zu erkunden?
Nach Zittau bin ich 2017 im Rahmen meines Studiums gezogen und bin sehr glücklich mit dieser Entscheidung. Ursprünglich komme ich aus Dresden was ja nicht allzu weit weg ist von hier.
Meine Freizeit verbringe ich vor allem mit Lesen oder Häkeln. Meine täglichen Spaziergänge gehören auch sei über einem halben Jahr zu meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen. Ab und zu gehe ich auch sehr gerne im Zittauer Gebirge oder in der Sächsischen Schweiz wandern.
Der Osee gehört zu einen meiner Lieblingsorten. Dort fühlt es sich immer so an als wäre man gleichzeitig in den Bergen und am Meer.
Du bist nun schon einen Monat am Institut - wie war Dein Start?
Ich bin gut im Team angekommen. Dies lag vor allem daran, dass ich Jennifer Dutschke schon aus meinem Masterstudium kannte und wir dadurch schon länger Kontakt miteinander haben. Aber auch die anderen Kolleg:innen waren bisher aller sehr freundlich und hilfsbereit mir gegenüber.
Der Übergang vom Studium zum Arbeitsalltag war keine große Umstellung.Da ja schon ein gutes dreiviertel Jahr seit dem Abschluss meines Studiums vergangen ist, hatte ich genug Zeit mich zu entspannen und bin jetzt auch froh über die Abwechslung welche mir der Arbeitsalltag bietet. Der größte Unterschied ist vor allem die längeren Arbeitszeiten. Im Studium hatte ich nie 8 h am Stück Vorlesungen oder Praktika aber daran habe ich mich bereits schon gewöhnt. Bis jetzt habe ich noch nichts gemacht was mir per se nicht gefällt. Es wäre natürlich schön mehr praktisch zu arbeiten, aber das kommt früh genug. Es ist nun mal normal zu Beginn eines Forschungsprojektes viel Recherchearbeit zu betreiben.
Schnellfragerunde!
Vielen Dank für die ausführliche Beantwortung der Fragen.
Bis bald zur Insitutsrunde
Anett