Infineon und HSZG gestalten als Partner für Fachkräftesicherung und Innovation gemeinsam neue Studiengänge im Halbleiterbereich.
Am 19. Juni 2025 lud die Hochschule Zittau/Görlitz unter der Federführung von Prof. Dr. Sophia Keil, Prorektorin für Forschung, Transfer und Internationalisierung, Vertreterinnen und Vertreter von Infineon aus Dresden zum Workshop „HighTech@HSZG meets Infineon Technologies: Partnerschaft für Fachkräftesicherung und Innovation“ ins Celsiuz Co-Creation Lab nach Zittau ein.
Der Workshop knüpfte an die International Business Conference vom 9. April 2025 an, die sich mit den Möglichkeiten zur Steigerung der Standortattraktivität der Oberlausitz für die Halbleiterindustrie, regionalen Zulieferpotenzialen und der Fachkräftesicherung beschäftigte. (Hier geht es zum International Business Conference-Video.) Der aktuelle Workshop fokussierte gezielt auf das Thema Fachkräftesicherung – insbesondere auf die Weiterentwicklung dualer Studienformate und die Gestaltung neuer Studiengänge im Halbleiterbereich.
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Frage, wie zukunftsorientierte Studienangebote an der HSZG aussehen müssen, um dem wachsenden Fachkräftebedarf der Halbleiterbranche gerecht zu werden. Gemeinsam mit Infineon diskutierten Vertreter:innen der Hochschule über die inhaltliche und strukturelle Ausgestaltung der geplanten Studiengänge Halbleiterprozesse und Materialchemie (B.Sc.) sowie Mechatronics for Manufacturing (B.Sc.), letzterer Studiengang wird in Kooperation mit der TU Liberec gestaltet. Ziel ist es, praxisnahe Curricula zu schaffen, die jungen Talenten fundierte Kompetenzen vermitteln und ihnen zugleich frühzeitige Praxiserfahrungen ermöglichen.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Modell der Kooperativen Ingenieurausbildung (KIA), welches eine enge Verzahnung von wissenschaftlicher Ausbildung und betrieblicher Praxis ermöglicht. Darüber hinaus wurden weitere zentrale Aspekte der angestrebten Partnerschaft mit Infineon diskutiert – darunter die Gewinnung von Fachdozent:innen, der Ausbau internationaler Kooperationen sowie Strategien zur langfristigen Bindung qualifizierter Fachkräfte an die Region.
Unser Ziel ist es, praxisnahe und zugleich wissenschaftlich fundierte Studienangebote zu gestalten, die sich an den konkreten Anforderungen der Industrie orientieren. Die enge Zusammenarbeit mit einem Technologieführer wie dem Unternehmen Infineon ist dafür ein bedeutender Schritt – nicht nur für unsere Hochschule, sondern für die gesamte Region.
Zu den Gästen des Workshops zählte auch Siemens Energy – ein langjähriger und geschätzter KIA-Partner der HSZG. Janek Tiefel, Lernprozessbegleiter und Ausbildungsleiter von Siemens Energy, sowie der KIA-Studierende Martin Alexander Schlemmer gewährten wertvolle Einblicke in die gelebte Praxis der dualen Ausbildung. Sie berichteten über erfolgreiche Kooperationsmodelle und zeigten auf, wie die Integration von KIA-Studierenden im Unternehmensalltag gelingen kann. Besonders eindrucksvoll schilderte Martin Alexander Schlemmer seine persönlichen Studien- und Praxiserfahrungen und machte deutlich, warum er sich immer wieder für das KIA-Studium an der HSZG entscheiden würde. Die Beiträge von Siemens Energy dienten als praxisnaher Impulsgeber für die anschließende Diskussion mit Infineon.
Wir sehen im dualen Studium eine hervorragende Möglichkeit für zukünftige Nachwuchskräfte, die gleichzeitig technologisches Know-how und Praxiserfahrung sammeln können. Die HSZG bietet dafür hervorragende Voraussetzungen, insbesondere mit Blick auf den Ausbau halbleiterspezifischer Studienangebote.
Für uns bei Infineon ist es entscheidend, dass wir junge Talente nicht nur ausbilden, sondern ihnen auch Perspektiven in der Region eröffnen. Mit der HSZG haben wir dafür einen starken Partner an unserer Seite.
Ein besonderer Programmpunkt war der Erfahrungsbericht von Alexander Klimmek, KIA-Studierender im Bereich Automatisierungstechnik in Kooperation mit der Deutschen Bahn. Aktuell absolviert er ein Praktikum beim Halbleiterhersteller TSMC in Taiwan. Seine Perspektive zeigte eindrucksvoll, wie internationale Erfahrungen, akademische Ausbildung und Praxisphasen sinnvoll ineinandergreifen können.
Mich überzeugt vor allem, dass die HSZG mir praxisnahe und zugleich internationale Erfahrungen ermöglicht. Genau diese Kombination bereitet uns optimal auf die Anforderungen der Industrie vor.
Nach einer Führung durch das DLR_School_Lab Hochschule Zittau/Görlitz wurden die Workshop-Ergebnisse zusammengeführt und konkrete Maßnahmen abgestimmt. Dazu zählen:
Die im Workshop erarbeiteten Curriculumsanpassungen sollen in die neuen Studiengänge integriert werden, welche im Wintersemester 2026 starten.
Der Workshop zeigte eindrucksvoll, wie Hochschule und Industrie gemeinsam innovative Studienkonzepte entwickeln können, die sowohl auf regionale Bedürfnisse als auch auf internationale Herausforderungen reagieren. Die geplanten Studiengänge und die intensive Zusammenarbeit mit Infineon leisten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Fachkräftesicherung in der Schlüsselbranche Halbleiter – und stärken gleichzeitig die Rolle der Hochschule als regionaler Innovationsmotor. „Wir verstehen uns als Mittler zwischen Wissenschaft und Wirtschaft – und als aktiver Partner in der Gestaltung des Strukturwandels in der Oberlausitz“, so Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil abschließend.
Weitere Formate zur Vertiefung des Austauschs sind bereits geplant:
So finden im Herbst 2025 Gespräche mit weiteren Industriepartnern wie ESMC (European Semiconductor Manufacturing Company) statt. Die HSZG setzt damit konsequent ihren Weg fort, praxisnahe Studienangebote zu entwickeln, die auf die dynamischen Entwicklungen der Halbleiterindustrie reagieren – und junge Talente gezielt in der Region halten.
Weiterführende Informationen erhalten Sie über die Webseiten von Infineon Technologies und Siemens Energy.
Ein herzlicher Dank gilt den Vertretern der Fakultät Elektrotechnik und Informatik – Prof. Dr.-Ing. Klaus ten Hagen, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Kästner und Ondrej Svarc – Prof. Dr. Gerd Fischer von der Fakultät Natur- und Umweltwissenschaften sowie Nora Terlunen von der Fakultät Maschinenwesen für ihre fachliche Mitwirkung und wertvollen Impulse.
Ebenso danken wir den Vertretenden von Infineon Technologies und Siemens Energy für den konstruktiven Austausch sowie den KIA-Studierenden Alexander Klimmek und Martin Alexander Schlemmer für ihren praxisnahen Erfahrungsberichte. Allen Beteiligten sei für ihr Engagement und ihre Beiträge zur erfolgreichen Gestaltung des Workshops herzlich gedankt.