ZIRKON-Mitarbeiter wird für Forschung zur Nachhaltigkeitsbewertung auf internationaler Polymerkonferenz ausgezeichnet
Im Sommer fand in Prag die 85. Ausgabe der traditionsreichen Tagungsreihe „Prague Meeting on Macromolecules“ statt, die sich in dieser Ausgabe auf den Themenkomplex: Polymers for Sustainable Future (Polymere für eine nachhaltige Zukunft) konzentrierte. Während der viertägigen internationalen Konferenz wurden die neuesten Fortschritte in der Polymerchemie vorgestellt und diskutiert.
Robin Tannert, Mitarbeiter am Zittauer Institut für Verfahrensentwicklung, Kreislaufwirtschaft, Oberflächentechnik, Naturstoffforschung (ZIRKON) der HSZG und Doktorand unter der Betreuung von Prof. Jens Weber (HSZG) und Prof. Andreas Taubert (Universität Potsdam) präsentierte in einem Vortrag Forschungsergebnisse zum Thema „How sustainable are monomers synthesized via an enzymatic pathway?“.
Viele chemische Prozesse erfordern derzeit einen hohen Energieaufwand und/oder setzen umweltbelastende Chemikalien ein. Katalysierte Reaktionen, insbesondere durch biologische Katalysatoren (Enzyme), gelten als vielversprechende Alternative für eine nachhaltigere Chemie. Der Konferenzbeitrag, an dessen Erstellung auch Sarah Barth und Prof. Jakob Hildebrandt seitens der HSZG mitwirkten, untersuchte, ob diese Annahme tatsächlich zutrifft. Die Ökobilanzen eines neuartigen Monomers (ein Ausgangsstoff für Kunststoffe) bei einem konventionellen bzw. einem enzymatisch katalysierten Syntheseweg wurden verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine pauschale Bewertung schwierig ist – während die klassische chemische Synthese Nachteile auf der stofflichen Seite hat (Chemikalieneinsatz), braucht die enzymatische Synthese etwas mehr Energie, „gewinnt“ aber bei den meisten typischen Szenarien.
Für seinen Vortrag wurde Robin Tannert mit dem Preis für den besten Vortrag eines Nachwuchswissenschaftlers ausgezeichnet, gesponsert von der Fachzeitschrift RSC Applied Polymers, herausgegeben von der Royal Society of Chemistry.