20-jähriges Jubiläum der Konferenz wurde in Liberec begangen
Der 20. Kreislaufwirtschafts- und Deponieworkshop Liberec-Zittau 2024, welcher am 29. und 30. Oktober in Liberec, in der Aula der TU Liberec stattfand, deckte eine breite Palette der Kreislaufwirtschaft ab und reichte von Bioabfällen, Textil- und Kunststoffrecycling bis hin zur Wasserreinhaltung und Bodensanierung.
Der Workshop wurde gemeinsam veranstaltet durch das NTI der Technischen Universität Liberec und dem ZIRKON der Hochschule Zittau/Görlitz.
Diese Vortrags- und Fachdiskussionsveranstaltung resultiert aus einer langjährigen, tiefgreifenden Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschulen über Ländergrenzen hinweg und wurde in deutscher und tschechischer Sprache mit Simultanübersetzung durchgeführt.
Der diesjährige Workshop behandelte die üblichen Themen wie rechtliche Aspekte der Abfallwirtschaft, Deponierung, Abfalltrennung und Recycling. Das Hauptthema war Bioabfall und die Verwendung von landwirtschaftlichen Reststoffen. Ganz neu im Programm war das Thema ESG (Environmental Social Governance), so dass die Zuhörer auch die ökonomischen Aspekte der Kreislaufwirtschaft kennenlernen konnten. Die Vorträge wurden von deutschen, tschechischen und slowakischen Referenten gehalten. Insgesamt nahmen 86 Teilnehmer an der diesjährigen Veranstaltung teil, davon 52 aus Deutschland. Vertreter von insgesamt 17 Unternehmen, davon 13 aus Deutschland, konnten begrüßt werden.
Der Kreislaufwirtschafts- und Deponieworkshop zeichnet sich durch seinen interdisziplinären Ansatz aus. Er bringt Perspektiven aus Behörden und Forschung zusammen. Anlagenbetreiber und Abfallerzeuger kommen ins Gespräch und tauschen sich zu Problematiken aus, die einer gemeinsamen Bearbeitung und Lösungsfindung bedürfen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der rechtlichen Seite. Ob länderspezifische Deponie- und Altlastenverordnungen oder auch das EU-Recht mit seinem Gültigkeitsbereich für beide Länder – es gilt, die ingenieurwissenschaftliche Sicht der juristischen Sicht gegenüberzustellen und abzugleichen. Hinzu kommen politische Entscheidungen wie den Green Deal, den es umzusetzen gilt. Zudem erweitert sich der Workshop durch die Umbenennung in Kreislaufwirtschafts- und Deponieworkshop auch der Recycling- und Anlagentechnik.
Geboren wurde die Idee des "Deponieworkshops" ein wenig als "Trotzreaktion" auf die Sichtweise, man könne zukünftig ohne Abfalllagerstätten auskommen. Es gab in diesem Bereich viele offene Fragestellungen und noch mehr anzupacken. Die ersten Jahre der Konferenz waren geprägt von den Themenfeldern rund um den Deponiebau, den Betrieb und die Nachsorge von Deponien. Die Konferenz bot die Möglichkeit für Verwaltungsmitarbeiter, politische Entscheidungsträger und ausführende Firmen intensiv in Austausch zu kommen und über Grenzwerte, Messmethoden oder bauliche Verfahren der Abdichtung zu diskutieren.
In den laufenden Jahren wurden die Themen der Kreislaufführung in Stoffströmen immer präsenter, so dass es zu einer Namensergänzung - "Kreislaufwirtschafts- und Deponietechnik Workshop" - kam, um diesen Fragestellungen auch im Titel Raum zu geben. Je besser Materialien immer wieder genutzt werden können, ändert sich die Zusammensetzung dessen, was deponiert werden muss.
Wir blicken auf zwei Jahrzehnte zurück, in denen wir durch enge Zusammenarbeit, intensiven Austausch und viele gemeinsame Projekte beachtliche Fortschritte erreicht haben. Neben verschiedenen Formaten der Konferenzdurchführung konnte während der Pandemie auch ein digitales Konzferenzformat erprobt und etabliert werden. Unsere Partnerschaft hat nicht nur zur Modernisierung und Weiterentwicklung von Deponietechniken beigetragen, sondern auch entscheidend zur Förderung einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft in beiden Ländern. Die heutigen Standards, sind das Ergebnis harter Arbeit und eines tiefen Engagements auf beiden Seiten.
Heute blicken wir nicht nur stolz zurück, sondern auch mit Zuversicht und Ambition in die Zukunft. Die Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit verlangen, dass wir unseren eingeschlagenen Weg fortsetzen und vertiefen. Gemeinsam können wir Lösungen entwickeln, die den ökologischen Fußabdruck unserer Länder weiter verringern.
"Aus Trotz wurde Tradtion."
Wir danken allen, die zum Gelingen des Workshops auf und hinter der Bühne beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht an die Dolmetscher, welche Großartiges geleistet haben!
Fotos: HSZG ZIRKON (Thomas Krause)