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04. April 2025

Stressbewältigung und Lernfreude

Kultur und Management-Studierende erarbeiten Methoden zur Stressbewältigung und Stärkung der Lernfreude bei Grundschulkindern.

Weltweit finden sich bereits bei Kindern im Grundschulalter verstärkt Symptome von psychischem Stress und sogenannten „seelischen Störungen“ (Ängste, Selbstzweifel, Depressionen u.a.). Die Ursachen dafür liegen unter anderem in der Reizüberflutung durch digitale Medien sowie in den allgemeinen Krisen der Gegenwart.

Diese Beeinträchtigungen des Lernens und Lebens junger Menschen sind jedoch kein Schicksal. Sie fordern dazu auf, ihnen durch wirksame Methoden zu begegnen und die Schülerinnen und Schüler so zugleich mit Fähigkeiten emotionaler Resilienz und Selbstregulation auszustatten. Dadurch können Lebens- und Lernfreude, aber auch Lernfähigkeiten und Lernergebnisse nachhaltig gestärkt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine mit über 700 Kindern durchgeführte Studie einer australischen Universität.

Im Rahmen dieser Studie wurde auch eine praktische Methodik entwickelt, um Grundschulkindern in nur 10 Wochen mit schultäglich 10-minütigen Übungen die Fähigkeiten emotionaler Selbstregulation beizubringen.

Im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen dem Reallabor Friedliche Bildungsrevolution, der Techniker Krankenkasse und einem Forschungsseminar des Studiengangs Kultur und Management der Hochschule Zittau/Görlitz wurde diese Methode gezielt so aufbereitet, dass sie im Schulalltag durch dafür engagierte Lehrer*innen oder Lernbegleiter*innen leicht anwendbar ist.

In 10 Wochen zu mehr Lernfreude!

Die Methode umfasst folgende 5 Phasen von jeweils 2 Wochen:

Phase 1: Entspannungsatmung (Woche 1 und 2): Die Kinder lernen langsamer, tiefer und entspannter zu atmen, und dabei Körperempfindungen wahrzunehmen und ihr Nervensystem zu regulieren.

Phase 2: Affirmationen (Woche 3 und 4): Die Kinder lernen, durch positive Autosuggestionen ihr Selbstvertrauen zu stärken und Freundlichkeit gegenüber sich und anderen zu praktizieren.

Phase 3: Herzzentrierte Kohärenz (Woche 5 und 6): Die Kinder lernen sich ihrer Emotionen gewahr zu werden und höhere Emotionen wie Dankbarkeit, Freundlichkeit und Liebe zu empfinden.

Phase 4: Fokuswechsel (Woche 6 und 7): Die Kinder lernen, einen offenen Geist zu bewahren, und so generell aufgeschlossen und neugierig zu bleiben.

Phase 5: Change Game (Woche 9 und 10): Bei diesem Spiel lernen die Kinder, mit schwierigen Emotionen umzugehen, sowie die Fähigkeit, diese bei sich selbst zu verändern.

Hier werden diese fünf Phasen konkreter vorgestellt. Die jeweiligen detaillierten Anleitungen können Interessierte gern einfach so nutzen, oder auch für sich anpassen. Beim Anwenden der Methode ist es wichtig, generell für eine angenehme und entspannte Atmosphäre zu sorgen.

Um die Anwendbarkeit zu erleichtern, wurden fünf kurze Anleitungsaudios produziert. Die Links dazu befinden sich in den Anleitungen zu den einzelnen Phasen.

Gemeinsam für mehr Lernfreude und Lernerfolge bei Schülerinnen und Schülern!

Über konkrete Erfahrungsberichte oder Hinweise zu möglichen Variationen würde sich das Team sehr freuen. Hierzu kontaktieren Sie bitte Prof. Maik Hosang.

Foto: Dr. phil. habil. Maik Hosang
Ihre Ansprechperson
Prof. Dr. phil. habil. Maik Hosang
Maik Hosang
Fakultät Management- und Kulturwissenschaften
02826 Görlitz
Furtstraße 3
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2. Obergeschoss
+49 3581 374-4246